Laufende Geschichten

Die Beschäftigung mit dem Medium Film und insbesondere mit filmstills hat die in der Ausstellung gezeigten Werke von Isabel Pauer geprägt. Ursprünglich hat sie den Fries als ‚laufende Geschichte’ gemalt, so dass er von links nach rechts lesbar ist. Bei der Hängung werden jedoch die einzelnen Szenerien – ähnlich wie beim Filmschnitt - neu zusammengesetzt. Die so entstandenen Brüche und Dialoge erzählen komplett neue Geschichten. Die einzelnen Bilder entwickeln sich im Kopf des Betrachters zu Szenen, die nicht nur horizontal, sondern auch vertikal lesbar sind.
Wie bei filmstills gilt Pauers Interesse den Details. Diese geben Hinweise darauf, was vor und nach der Momentaufnahme, der Übertragung einer Szene in die Zweidimensionalität, geschehen ist oder geschehen wird. So geht die Künstlerin vom ersten Pinselstrich bis zur Präsentation ihrer Arbeiten der Frage nach, wo das Eigentliche stattfindet. Entstehen die Geschichten innerhalb des Bildes oder außerhalb unseres Blickwinkels? …
Isabelle Meiffert, Juni 2010